Rezension: Volker-David-Kirchner: Missa Moguntina

 

"Meine Phantasie, einmal losgelassen in diesen Raum, zog mich hinein in einen gewaltigen Konflikt mit mir selber, denn diese Texte lassen sich nicht komponieren wie ein Telefonbuch, sie fordern heraus und stoßen einen immer wieder in die Tiefe, die Definitionen kommen ins Wanken und die Positionen beginnen zu schwanken." So äußert sich der Mainzer Komponist Volker David Kirchner über die Komposition der "Missa Moguntina", die dem Mainzer Dom quasi "auf den Leib geschneidert" ist: Viele Stunden hat Kirchner in diesem Dom verbracht, um die ganz spezielle Atmosphäre, die Akustik, die Geräusche, die wandelnden Menschen, den Raum als Ganzes in sich aufzunehmen und in seiner Musik zum Klingen zu bringen.

 

Dem Werk liegt der Text des lateinischen Mess-Ordinariums mit Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus und Agnus Dei zu grunde, wobei der Komponist zwischen Gloria und Credo eine Vertonung des Psalm 130 "De profundis clamavi ad te, Domine" einschiebt. So wird das Kernstück der Messe, das Credo, am tiefstmöglichen Punkt begonnen, um dann - unter Auslassung aller historischen Appositionen - im "Et resurrexit" seinen Höhepunkt zu erreichen.

 

"... Kirchner hat den Weg zum neuen Licht gefunden. Seine Missa bedeutet Höhepunkt und Wende in seinem Schaffen. Die Missa ist ein Erlebnis. Auch die Interpretation hatte Erlebnischarakter, vor allem dank des überzeugend dirigierenden Mathias Breitschaft ..."

(W.-E. von Lewinski: Allgemeine Zeitung, Mainz)

 

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